Wer wir sind

In unserem Projekt findet eine Gemeinschaft von rund 50 Personen – unterschiedlichen Alters, Einkommens, Herkunft, Bildungswege, sexueller Orientierung, mit mehr oder weniger Unterstützungsbedarf – ihr Zuhause, denn wir sind überzeugt: Vielfalt bereichert! Manche von uns leben in Wohngemeinschaften, andere allein, als Paar oder Familie in der eigenen Wohnung. Gemeinsam ist uns der Wunsch nach einem gemeinschaftlichen Zusammenleben, das von Kooperation, gegenseitiger Unterstützung und dem Motto „Nutzen statt Besitzen“ geprägt ist.

Um diesen Wunsch wahr werden zu lassen, haben wir uns für ein selbstverwaltetes Mietshaus in der Lincoln-Siedlung engagiert – einige bereits seit 2010. Beim gemeinsamen Arbeiten, Pläneschmieden und Beisammensein lernten wir uns immer besser kennen und fanden als Gruppe zusammen. Im April 2019 war es dann soweit: Endlich konnten wir alle einziehen.

In Gemeinschaft wohnen – selbstorganisiert und solidarisch

Wir wünschen uns ein gemeinschaftliches Zusammenleben, das von gegenseitiger Unterstützung und verantwortlicher Teilhabe aller Bewohner:innen geprägt ist. Dabei streben wir Hierarchiefreiheit an und sehen unser Projekt auch als Möglichkeit, gesellschaftliche Alternativen praktisch auszuprobieren.

Indem wir selbstorganisiert und auf Mietbasis in unveräußerlichem Gemeineigentum leben, stellen wir sicher, dass die Mieten dauerhaft stabil bleiben und sich auch Menschen beteiligen können, die kein Eigenkapital einbringen können.

Wir möchten unser Zusammenleben in Eigenverantwortung gestalten. Das heißt, dass die Bewohner:innen ihr Zusammenleben nach ihren Bedürfnissen selbst organisieren und Verantwortung für anfallende Aufgaben übernehmen. Organisatorisches und Persönliches besprechen wir bei regelmäßigen Treffen der Hausgemeinschaft. Die Teilnahme ist kein Zwang, aber ein wichtiger Teil des Zusammenlebens, bei dem mensch möglichst oft und gerne teilnimmt.

Wir bemühen uns um eine nachhaltige Lebensweise: Im Alltag unter anderem durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Autos und Alltagsgegenständen und den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln; beim Umbau des Hauses, indem wir möglichst viel im Bestand unverändert lassen. Soweit finanziell möglich, gestalten wir unser Gebäude außerdem umweltverträglich durch die Nutzung erneuerbarer Energien und ökologischer Baustoffe und ermöglichen barrierearmes Wohnen. Nachhaltigkeit entsteht auch durch die gemeinsame und damit effiziente Nutzung von Fläche: Funktionsflächen im Keller (Werkstatt, Waschmaschinen- und Trockenkeller) und Dachboden (Toberaum, Näh- und Handarbeitszimmer, Fitnessraum und Museum) sowie unser gemeinsames Projektwohnzimmer bieten vielfältige Nutzungs- und Entfaltungsmöglichkeiten trotz kleinem Pro-Kopf-Wohnraum.

Wir sehen unser Projekt als Möglichkeit, zu gesellschaftlichen Veränderungen beizutragen, indem wir

eine Form des Zusammenlebens ausprobieren, die auf Kooperation, gemeinschaftlicher Nutzung und Selbstorganisation beruht

ein Beispiel alternativer Wohnmöglichkeiten sind,

uns um eine nachhaltige Lebensweise in einem städtischen Umfeld bemühen und dafür aktiv nach ökologisch verträglichen, möglicherweise auch ungewöhnlichen Lösungen in unserem Alltag zu suchen,

Offenheit und Achtsamkeit gegenüber anderen Menschen üben und

Eigentumsverhältnisse jenseits des Immobilienmarktes wählen.

Unser gemeinschaftlicher Ansatz ist nicht nur auf uns selbst bezogen, stattdessen sind wir nach außen offen und suchen den Kontakt zu unseren Nachbar:innen. Wir bieten Räume für politische, kulturelle und soziale Veranstaltungen an und nutzen unsere Freiflächen gemeinsam mit den angrenzenden Wohnprojekten.

Die Umsetzung unserer Ziele kann viele Facetten haben!